Gotthard Müller ist für die Plattform GebrauchteMaschinenteile mit seinem Wissen und großem Erfahrungsschatz als Berater und Vermittler ein Glücksfall. Er ist 72 Jahre alt und arbeitet immer noch mit Begeisterung – wenn man Ihn braucht. Insbesondere mit der Eltec Müller GmbH hat er sich als Spezialist für Anlagentechnik in der Getränke- und Lebensmittelindustrie einen Namen gemacht. Die tbb Ersatzteile vertreibt dazu neue, neuwertige und gebrauchte Maschinenteile. Sie bietet ein breites Sortiment an mechanischen, elektrischen und pneumatischen Teilen an, die teilweise originalverpackt sind oder vom Hersteller bereits abgekündigt sind. Mit Gotthard Müller stehen wir von Beginn an in Kontakt. Sein erklärtes Ziel ist es, das riesige Maschinen- und Maschinenteile-Lager aufzulösen und über unser Portal die über Jahre angesammelten Schätze zu verkaufen.
Bei unserem letzten Treffen hatte ich bei einer Tasse Kaffee und einem Stückchen Rhabarberkuchen die Möglichkeit mehr über diese beeindruckende Persönlichkeit zu erfahren. Durch einen glücklichen Zufall kam Gotthard Müller in die Getränkeindustrie und hielt ihr 46 Jahre lang die Treue. In einem spannenden Interview erzählte uns Gotthard Müller von unvergesslichen Erlebnissen, Rückschlägen und wie er in der Getränkeindustrie gelandet ist.
Herr Müller, warum haben Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden? Und haben Sie den Schritt jemals bereut?
Eigentlich wußte ich bereits in meinem 2. Lehrjahr, dass ich mich selbstständig machen wollte. Gefestigt hat sich mein Wunsch als ich nach meiner Elektrikerlehre direkt auf Montage gefahren bin. Da war ich noch keine 18 Jahre alt. Die Möglichkeit selbst zu entscheiden hat mich von Beginn an begeistert. Ich habe mit elektrischen Arbeiten angefangen und 1997 um mechanische und fördertechnische Arbeiten erweitert.
Wie sind Sie in der Getränkeindustrie gelandet?
In der Getränkeindustrie bin ich zufällig gelandet. Bekannte haben erfahren, dass ich mich nach meiner Elektrikerlehre selbstständig gemacht habe und haben mich bei einem der renommiertesten Getränkeproduzenten und -abfüller empfohlen. Und dann ging es los. Wir sind kontinuierlich gewachsen und haben unser Portfolio Schritt für Schritt erweitert.
Was war der spannendste Einsatz?
Ich habe für alle großen Maschinenbauer Installationen und Inbetriebnahmen gemacht. Überall auf der Welt, Brasilien, China, Türkei. Ich habe durch meinen Beruf unglaublich viel gesehen und erlebt. Manche Einsätze waren wirklich grenzwertig. So beispielsweise mein Einsatz im Yemen. Als ich von einer lokalen Miliz entführt und knapp 2 Wochen gefangen gehalten wurde. Ich kenne bis heute nicht die Hintergründe für diese Tat. Als ich dann endlich frei kam und auf der Baustelle eintraf, waren alle Maschinen von Sand eingedeckt und damit nicht mehr zu gebrauchen. Ich musste also unverrichteter Dinge wieder heimfahren.
Was war Ihre größte persönliche oder berufliche Herausforderung?
Meine Meisterprüfung 1977/78, die ich in der Abendschule während meiner Selbstständigkeit gemacht habe.
Das stelle ich mir sehr schwer vor. Wie haben Sie das durchgehalten?
Ehrlich gesagt, hätte ich es ohne bekannte Kollegen hätte ich mich wohl sehr schwergetan. Durch den regelmäßigen Austausch und das gemeinsame Lernen konnte ich es durchziehen. Wir treffen uns heute noch einmal im Jahr zu Weihnachten.
Eine andere Herausforderung war die Insolvenz meiner ersten Firma Gotthard Müller, als Einzelfirma im Dezember 2000. Ich hatte mein Geschäft damals auf einen Kunden fokussiert, der mich leider irgendwann hängen ließ. Aber ich habe daraus gelernt und bin gestärkt daraus hervorgegangen. Bereits im Januar 2001 wurde die Firma Eltec Müller GmbH &CO.KG gegründet.
Was würden Sie Menschen mit auf dem Weg geben, die ihr eigenes Unternehmen gründen wollen?
Wichtig ist, bei Rückschlägen den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Sondern weiter zu machen. Sofort wieder aufzustehen. Natürlich ist es wichtig, aus den Fehlern zu lernen, aber man darf sich nicht entmutigen lassen.
Warum wollen Sie Ihr Maschinenteile-Lager auflösen?
Mit der Zeit haben sich in den mittlerweile drei Hallen ein Haufen Maschinenteile und auch Maschinen angesammelt. Teilweise richtige Schätze von Herstellern, die es heute gar nicht mehr gibt wie z.B. Ortmann & Herbst, … Viele Unternehmen suchen mit Sicherheit nach Teilen, die hier auf Lager liegen und nicht mehr benötigt werden.
Außerdem ist es der Wunsch nach Nachhaltigkeit, in der heutigen Zeit, der knappen Rohstoffe, ist es oft besser zu reparieren und zu ergänzen, anstatt weg zu werfen.
Warum nutzen Sie dafür das Portal GebrauchteMaschinenteile.de?
Mit einem industriespezifischen Portal erreichen wir genau die richtigen Leute! Hier bieten wir Profis, Maschinen, Baugruppen und viele Ersatzteile an. Und das nicht nur in der Nachbarschaft, sondern im besten Fall weltweit. Außerdem unterstützt die Plattform auch das Thema Nachhaltigkeit, indem Ersatzteile nicht einfach verschrottet werden, sondern an anderer Stelle weiter Verwendung finden. Das macht für mich Sinn!
Vielen Dank Herr Müller für den spannenden Einblick.